abenteuerliches SCHOTTLAND 
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Leseprobe:

Abenteuer Schottland
GalerieAnfahrt

Die Anreise:

Die Ampel vor dem geschlossenen Schleusentor zeigt also Rot und ich warte davor. Ein Radfahrer überquert dennoch schnell die Schleuse. Hinter mir bleibt ein Auto stehen. Nachdem noch weitere Autos dahinter anhalten müssen und noch mehr Radfahrer und Fußgänger die Ampel ignorieren, mache ich den Motor aus. Wenig später drehen die Autofahrer einer nach dem anderen entnervt um und fahren weg.  Weitere Radfahrer und Fußgänger kommen über die eigentlich gesperrte Straße herüber. Vielleicht hat der Schleusenwärter die Ampel vergessen? Ich hupe einfach mal, eventuell fällt es ihm dann auf. Als ich kurz Laut gebe, schaut auch eine Person vom Tower in meine Richtung, aber an der Situation ändert sich rein gar nichts. Umdrehen möchte ich nicht, weil ich da, wo ich herkomme, die Orientierung völlig verloren, aber hier das Ziel fast vor Augen habe. In der Schleusenkammer befindet sich kein Schiff, es sieht nicht so aus, als ob eines hierher unterwegs sei, das Tor ist geschlossen und die Straße hinüber befahrbar. Warum steht die Ampel also auf Rot? Mit ungutem Gefühl starte ich den Motor und düse schließlich entschlossen hinüber zur anderen Seite dieser Schleuse. Ein schuldbewusster Blick zum Tower verrät mir, dass meine Ordnungswidrigkeit nicht unbemerkt geblieben ist. Der Wärter hebt die Faust und bringt seinen Unmut zum Ausdruck. Soll er doch! Die Ampel der nächsten Schleuse in etwa 200m Entfernung zeigt Grün, das Tor ist geschlossen, die Straße also ebenso befahrbar. Als ich nur noch wenige Meter davor bin, springt sie aber um auf Rot! Um den Aufseher nicht vollends aus der Fassung zu bringen, lege ich eine Vollbremsung hin und bleibe knapp vor der Ampel stehen. „Der wird mich warten lassen bis zum St. Nimmerleinstag!“, vermute ich und mache schon den Motor aus. Keine zehn Sekunden später springt die Ampel wieder auf Grün und ich kann diese und auch die nächsten Tore zügig überqueren. Was war das denn für ein Spielchen?

Sofort, als ich drüben bin, hat das Navi wieder den Durchblick und zeigt sogar schon die Zielflagge im Display an. Bis zur Fähre kann es sich nur noch um Minuten handeln.

Tatsächlich sehe ich wenig später schon die „King Seaways“, mein Schiff, im Hafen liegen. Wow, welch ein Riesen-Pott! Für Nord-Lichter wahrscheinlich nichts Besonderes, aber für Landratten wie mich, die im Prinzip nur die Neckar- und Rheinschiffe kennen, ist dieses hier schon sehr beeindruckend.